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Nordlicht und Morgenland auf dem Apfelhof |
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Konzert Außergewöhnlicher Auftritt des Duos Bazaaris – Musikalischer Bogen vom Orient bis nach Schweden
Von unserer Mitarbeiterin Wilma Rücker
M Schönborn. "Es war wieder wunderbar", schwärmte ein Konzertbesucher, der aus dem benachbarten Hessen auf den Apfelhof gekommen war. "Was Matthias Frey auf die Beine stellt, ist einfach Weltklasse – und das hier mitten auf dem flachen Land." Auch wenn die Besucherzahl zu wünschen übrig ließ, der heftige Beifall der Anwesenden bewies die Wertschätzung für die dargebotenen Musikstücke und die beiden Künstler.
Das Duo Bazaaris gastierte während einer Tournee durch ganz Deutschland bei Matthias Frey auf dem Apfelhof bei Schönborn. Zwischen zwei Konzerten in Osnabrück und Bielefeld nahmen sich die beiden Musiker den einzigen freien Tag Zeit, um hier aufzutreten. Auch bei diesem Konzert kam Freys Idee vom "Musiker ohne Grenzen" zur Geltung.
Unter dem Motto "Nordlicht und Morgenland" traten zwei Vollblutmusiker auf, die das interessierte Publikum mit auf eine intensive musikalische Reise nahmen. Mit "Morgenland" trat hier die kapriziöse persische Asita Hamidi mit ihrer imposanten Harfe und Gesang in Farsi, einer alten persischen Sprache, zunächst in den akustischen sowie auch optischen Vordergrund der Darbietung. Begleitet mit Mandola- und Gitarrenklängen von "Nordlicht" Björn Meyer, einem schwedischen Musiker, der in der Schweiz Deutsch gelernt hat, harmonierte Asita Hamidi ganz fantastisch. Ihre Musik war ähnlich einem intimen Zwiegespräch der beiden Künstler.
Vor vier Jahren traten die beiden schon einmal hier auf, und nun hinterließen sie auch bei ihrem zweiten Konzert wieder viele interessante musikalische Eindrücke.
Ihre Musikstücke basieren meist auf spontanen Ideen, die sie auf ihren Musikreisen erleben und zu Papier bringen. "Es sind keine amtlich geprüften Texte", so Björn Meyer, als er seine schwedische Polka ankündigte: Ein langsames Musikstück, das zum Schluss temporeich endet. Schwedische und auch persische Volksmusik, vorgetragen in Farsi und auch in Schwedisch, mit ihrer unnachahmlichen Schwermut in der Stimme – hierbei wurde Asita Hamidi spontan mit Beifall bedacht.
Mit der Kalimba, einem afrikanischen Daumenklavier, erinnerten beide an ihre Reise nach Ägypten, die auch im Konzert ihre musikalischen Spuren offenbarte.
Nach einer schwedischen Ballade und "Jasmin", einem persischen Liebeslied, wurden die beiden sympathischen Musiker noch lange nicht von der Bühne gelassen. Zum Schluss erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, dass Asita Hamidi erst nach dem Erlernen der schwedischen Sprache ihren Björn Meyer endlich auch heiraten durfte. Ein Happy End, das von allen Gästen wohlwollend registriert wurde.
Und ein wunderschöner musikalischer Auftakt im neuen Jahr, auf den der Hausherr des kleinen, aber sehr feinen Konzertsaals stolz sein kann. Es war einfach wunderbar.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Freitag, 28. Januar 2011, Seite 18
Zeitungsartikel vom 28. Januar 2011:
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